Fliesenlegen mit Zukunft – Sechs neue Fachkräfte in Stade freigesprochen

Sechs junge Männer stehen nebeneinander vor einem Gebäude und halten orangefarbene Mappen mit der Aufschrift "Willkommen bei den Profis" in den Händen, alle lächeln freundlich in die Kamera.

Am 4. Juli 2025 wurden im feierlichen Rahmen im Gasthaus „Vier Linden“ in Stade sechs neue Fliesen-, Platten- und Mosaiklegergesellen offiziell freigesprochen. Die Fliesenleger-Innung Stade, vertreten durch den Prüfungsausschuss, Berufsschullehrkräfte und die Ausbildungsbetriebe, ehrte den erfolgreichen Abschluss der dreijährigen Ausbildung mit persönlichen Worten, Handwerksstolz – und viel Wertschätzung für das Geleistete.

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„Die Branche braucht euch!“ – Rede von TZH-Leiter Elbert

Ralph Elbert, Leiter des Technologiezentrums des Handwerks Stade (TZH), erfüllte die Veranstaltung mit einer Rede, die sowohl Rückblick als auch Ausblick war: „Sie haben einen Beruf erlernt, bei dem man abends sieht, was man geschaffen hat. Das können viele Menschen in ihrem Arbeitsalltag nicht von sich behaupten“, so Elbert. „Sie gestalten Lebensräume, sorgen für Komfort, Sicherheit und Atmosphäre – und das ganz konkret, Stück für Stück. Das ist nicht nur Arbeit, das ist Handwerk.“

Mit Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung und den Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften machte Elbert deutlich: „Unsere Gesellschaft braucht das Handwerk – und sie braucht engagierte Menschen wie Sie. Ohne das Handwerk stehen Baustellen still, bleiben Bäder alt, werden keine Wohnungen modernisiert. Ohne Sie bewegt sich nichts.“

Auch die Rolle des Handwerks im Zeitalter der Digitalisierung kam zur Sprache. „Künstliche Intelligenz wird vieles verändern – aber Fliesen legen, Wände abdichten, Kunden beraten, auf einer Baustelle kreative Lösungen finden: Das alles wird auch in Zukunft Menschen brauchen. Sie sind also in einer Branche unterwegs, die zukunftssicher ist – und spannender denn je.“

Seine Gratulation verband Elbert mit einem Appell: „Seien Sie stolz auf das, was Sie erreicht haben. Sie haben sich durchgebissen, mit Fleiß und Durchhaltevermögen – und halten nun den Gesellenbrief in der Hand. Das ist nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas richtig Gutem.“

 

Wertschätzung vom Prüfungsausschuss – Marco Wiebusch über die Abschlussprüfungen

Auch Marco Wiebusch, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, würdigte die Leistung der sechs Prüflinge: „Die praktischen Arbeiten haben gezeigt, dass hier mit großem Können, Kreativität und Sorgfalt gearbeitet wurde. Ihr habt euch den Gesellenbrief verdient – mit Schweiß, mit Staub, mit Einsatz.“

Er hob hervor, dass besonders die Prüfung im TZH Stade zeige, wie anspruchsvoll das Berufsbild sei: „Da geht es nicht nur um gerade Linien, sondern um exaktes Maßhalten, Materialverständnis, Planung und handwerkliche Qualität auf höchstem Niveau.“ Besonders lobte er die Bandbreite der persönlichen Entwicklungen, die er während der Ausbildung begleiten durfte. „Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die Wege sind, die junge Menschen ins Handwerk führen – und wie sie sich in diesen drei Jahren verändern“, sagte Wiebusch. Ob direkt von der Schule, nach einem Berufswechsel oder mit Migrationshintergrund: Die Absolventinnen und Absolventen hätten auf ganz individuelle Art ihren Platz im Handwerk gefunden.

„Diese Vielfalt macht unser Handwerk stark“, betonte Wiebusch. Es sei nicht entscheidend, wo man herkomme, sondern was man daraus mache – und der erfolgreiche Abschluss zeige, dass alle ihr Ziel erreicht hätten. Sein Dank galt auch den Ausbildungsbetrieben, die die Gesellinnen und Gesellen durch Höhen und Tiefen begleitet haben, sowie seinen Kolleginnen und Kollegen im Prüfungsausschuss für ihr ehrenamtliches Engagement.

 

 

Mykhailo Novak – Vom Sprachkurs zum Gesellenbrief

Junger Mann im schwarzen Anzug und weißem Hemd steht vor einem Backsteingebäude mit Fenster, im Hintergrund sind Pflanzen und Bäume zu sehen.

Vor dreieinhalb Jahren kam Mykhailo Novak aus der Ukraine nach Deutschland – heute ist er stolzer Fliesenlegergeselle bei Sebastian Fast Fliesenleger & Montageservice. „Ich wollte etwas mit den Händen machen“, erinnert sich der 20-Jährige. Über einen Sprachkurs und Praktika fand er den Weg in die Ausbildung – und schnell auch in ein gutes Team.

„Ich habe in der Ausbildung gelernt, wie wichtig Genauigkeit ist – und dass ich mit meinen Händen etwas Dauerhaftes schaffen kann.“ Ob er nun im Ausbildungsbetrieb bleibt oder sich neu orientiert, ist für ihn noch offen – sein Gesellenbrief aber ist das feste Fundament für alles Weitere.

 

 

Tyler Doehring – Handwerk liegt in der Familie

Junger Mann mit lockigem, blondem Haar steht draußen vor einem roten Backsteingebäude, trägt ein schwarzes Poloshirt mit dem Logo „FLIESEN + PARTNER“, im Hintergrund ein Fenster, grüne Sträucher und parkende Autos.

Der 19-jährige Tyler Doehring wusste früh, wo es für ihn hingehen soll: „Ich komme aus einer Handwerkerfamilie – da lag das nahe.“ Nach einem Schulpraktikum bei Blank und Lindner GmbH war für ihn klar: Fliesenleger ist genau sein Ding. „Man sieht am Ende des Tages, was man geschafft hat – das macht einfach stolz.“ Tyler will seinem Betrieb treu bleiben, sich weiterbilden und vielleicht irgendwann den Meistertitel anpeilen. Sein Traum? „Haus, Familie, ein gutes Auto – ganz klassisch. Und das alles aus eigener Kraft.“ Für ihn ist klar: Das Handwerk bietet echte Perspektiven – auch ohne Studium.

Marvin Kollberg – Über Umwege ins richtige Team

Junger Mann mit Brille und kurzem Haar trägt einen dunkelblauen Anzug und steht lächelnd vor einem roten Backsteingebäude im Freien.

Mit 24 hat Marvin Kollberg bereits einiges ausprobiert: Maurerlehre, Einzelhandel, Minijobs. Doch erst mit der Ausbildung bei Fliesen-Weber GmbH kam das Gefühl: „Jetzt passt’s.“ Er liebt das greifbare Ergebnis seiner Arbeit: „Man sieht sofort, was man geleistet hat – das motiviert mich jeden Tag.“ Zwar steht für ihn noch nicht fest, wo es nach der Freisprechung weitergeht – aber eines ist sicher: „Ich bleibe im Handwerk. Vielleicht ergibt sich bald was Neues.“ Sein Ziel? Ein Eigenheim mit 35. Und ein Beruf, in dem er jeden Tag dazulernt.

Ein starker Jahrgang – mit Zukunft

Die Fliesenleger-Innung Stade hat mit diesen sechs neuen Gesellen Nachwuchs gewonnen, der nicht nur fachlich überzeugt, sondern auch mit Leidenschaft, Persönlichkeit und Weitblick. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch – und bleibt dem Handwerk treu!

Bild von Kreishandwerkerschaft Stade
Kreishandwerkerschaft Stade

Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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