Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk | Schwerpunkt Fleischerei
Ich bin Benita Schuf, 22 Jahre alt, Junggesellin im Lebensmittelhandwerk Fachrichtung Fleischerei
Das Wetter passt – die Menschen machen es sich Zuhause gemütlich und möchten sich in Corona-Zeiten daheim ein paar entspannte Urlaubstage machen. Dazu gehört für viele Feinschmecker das richtige Essen. Ob auf dem Grill, dem Backofen, Herd oder im eigenen Räucherofen – dazu braucht es das richtige Stück Fleisch. Inspiration, Beratung und Fachwissen bekommt man im Fachgeschäft seines Vertrauens: Dem Fleischer.
Die wichtigste Frage zuerst: Warum hast du dich für diesen Beruf entscheiden?
Ich habe mich schon immer für das Thema Ernährung interessiert – nach meiner Realschule war ich auf der BBS für Ernährung und Hauswirtschaft, dann habe ich Praktika in verschiedenen Bereichen absolviert. Ich bin dann beim Thema Fleisch hängen geblieben und meine Ausbildung bei der Fleischerei Hans Düwer in Grünendeich angefangen.
Fleisch, Fleischproduktion und Fleischkonsum ist heute ein viel diskutiertes Thema – hast du Dich in deiner Ausbildung damit auseinandersetzen müssen?
Für Fleisch sterben Tiere – da müssen wir nicht drum herumreden – dennoch gehört für uns als Fachverkäufer/innen oder Fleischer/innen das Thema Tierwohl und Fleischproduktion unmittelbar zusammen. Wir lernen viel über die Herkunft der Tiere, Ethik, Moral und es wird auch mal philosophisch bei uns – am Ende geht wohl jeder aus der Ausbildung und wird ein Befürworter für artgerechte Haltung für Tiere, die später auf unseren Tellern landen. Das ist aber nicht nur eine Frage der Überzeugung, sondern auch eine Frage des Geschmacks und der Qualität.
Du machst also gerne Werbung für deinen Beruf?
Unbedingt – es ist unglaublich vielseitig, kein Tag ist wie der andere. Beim Zubereiten von Produkten, auch für den Partyservice, kann man sich kulinarisch austoben, mal was ausprobieren. Die Kunden zufrieden und satt zu sehen, ist dann eine tolle Belohnung für seine Arbeit. Die Kunden sind es auch, die einen jeden Tag motivieren, denn wir sind nicht nur Handwerker, sondern arbeiten mit Menschen zusammen.
Was rätst du jungen Menschen, die in eine Handwerk-Ausbildung starten möchten?
Praktika machen, reinschnuppern, auch in andere Bereiche und wenn man ein gutes Gefühl hat, ist die Ausbildung im Handwerk ein guter Start. In unserer Branche finde ich es wichtig, für sich herauszufinden, ob man lieber in einen Familienbetrieb möchte oder im Supermarkt besser aufgehoben ist. Für mich war mein Ausbildungsbetrieb die richtige Wahl. Kleines, familiäres Team, das auch in Corona-Zeiten fest zusammengehalten hat und immer positiv und kreativ arbeitet. Das macht einfach Spaß.
Erschienen im Stader, Buxtehuder und Altländer Tageblatt Sonderbeilage “Ausbildung 2020/2021”.
epaper.tageblatt.de/ausgabe/5085 am 29.08.2020