Freisprechung Straßenbauer‑Innung Stade 2025
„Heute ist euer Tag – Straßen verbinden Menschen und Regionen“. Am 19.07.2025 feierte die Straßenbauer‑Innung Stade für den Elbe-Weser-Raum im Gasthaus Lindenwirt am Zollbaum in der Wingst die Freisprechung ihrer Junggesellen. 14 Absolventen erhielten ihre Gesellenbriefe und wurden offiziell ins Berufsleben entlassen. Familien, Ausbilder, Lehrer und Gäste aus dem Handwerk begleiteten sie an diesem besonderen Tag. „Ihr habt angepackt, gelernt und durchgehalten – und das in einem Beruf, der systemrelevant und zukunftssicher ist“, betonte Claudia Klemm vom Baugewerbeverband Niedersachsen. Lehrlingswart Ulrich Feil ergänzte: „Heute ist euer Tag – ihr habt allen Grund, stolz auf euch zu sein.“
Presse Quelle: www.moin-handwerk.de
Alle Bilder der Veranstaltung dürfen für private Zwecke und für Innungsmitglieder zum Eigennutz verwendet werden. Wir freuen uns über einen Tag/Verlinkung. Kein Innungsmitglied? Fragen Sie hier gerne nach: ko**@*****td.de
Links: Berufsschullehrer Linck kümmerte sich um die Formalien und gab einen kurzen Einblick in die Benotung und Schulzeit. Rechts: Freunde, Familie und Betriebe wohnten dem wichtigen Tag der Absolventen bei.
Ein voller Saal und gespannte Gesichter
Feil eröffnete die Feier mit herzlichen Worten an die Absolventen und ihre Familien. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt – ein deutlicher Beweis dafür, welchen Stellenwert das Handwerk in der Region hat. „Ihr habt etwas erreicht, das euch niemand mehr nehmen kann“, sagte Feil und machte deutlich, dass mit dem Gesellenbrief eine neue Etappe im Berufsleben beginnt.
„Straßenbau ist mehr als Asphalt und Maschinen“ – die Worte von Claudia Klemm

Claudia Klemm, Diplom-Wirtschaftspsychologin und Abteilungsleiterin im Baugewerbeverband Niedersachsen, begann ihre Rede mit einem Lächeln und wandte sich direkt an die jungen Straßenbauer: „Heute ist euer Tag. Ihr habt die letzten Jahre geschuftet, gelernt, gefroren, geschwitzt – und jetzt haltet ihr den Lohn dafür in der Hand.“
Statt einer nüchternen Aufzählung nahm sie die Zuhörer mit auf eine kleine Zeitreise: von den römischen Straßen, die noch heute in Europa Bestand haben, über die Zünfte des Mittelalters bis hin zu den modernen Baustellen des 21. Jahrhunderts. „Straßenbau ist mehr als Asphaltmaschinen und Muskelkraft. Ihr seid Teil einer jahrtausendealten Tradition – und gleichzeitig die Wegbereiter für die Zukunft. Straßen verbinden Menschen und Regionen.
Ohne euch funktioniert keine Wirtschaft, kein Verkehr, kein tägliches Leben.“
Mit Humor lockerte Klemm die Stimmung: „Keine Sorge, meine Rede ist schneller vorbei, als ein Stau auf der A2 beginnt.“ Die Lacher im Saal waren ihr sicher.
Ernst wurde sie wieder, als sie die Herausforderungen des Berufs ansprach: Klimawandel, Digitalisierung, Mobilitätswende – alles Themen, die den Straßenbau verändern. „Gerade deshalb seid ihr wichtiger denn je. Euer Handwerk ist systemrelevant. Ihr baut nicht nur Wege, ihr baut Zukunft.“
Ein besonderer Dank galt den Menschen hinter den Absolventen: den Betrieben, Ausbildern, Berufsschulen und Familien. „Erfolge wie dieser entstehen nie allein – sie brauchen Menschen, die begleiten, unterstützen und motivieren.“
Zum Schluss gab Klemm den jungen Gesellen einen Rat mit auf den Weg: „Bleibt neugierig, bleibt stolz auf euer Handwerk und habt den Mut, euren eigenen Weg zu gehen. Der Straßenbau ist wie das Leben selbst: manchmal holprig, manchmal glatt – aber immer eine Reise wert.“

Lehrlingswart Ulrich Feil – Wegbegleiter durch die Lehrjahre
Lehrlingswart Ulrich Feil –wohl der dienstälteste Lehrlingswart Deutschlands „Euer Gesellenbrief ist die Baumwurzel eurer Berufskarriere; wie ihr euch verzweigt, liegt jetzt bei euch.“ Er blickte zurück auf Lehrlingsrunden, Baustellenbesuche und Prüfungsvorbereitungen und dankte den Betrieben für ihre Ausbildungsbereitschaft. Sein stetiges Engagement im Prüfungsausschuss sei, so Obermeister Rischkau, ein Garant für die hohe Qualität der Ausbildung. Nach den Grußworten folgte der feierliche Höhepunkt: die Übergabe der Gesellenbriefe und Zeugnisse durch Klemm, Feil, Obermeister Rischkau du Berufsschullehrer Christopher Linck. Für jeden der 14 Absolventen gab es Applaus – und bei den besten Prüfungsergebnissen besonders laute Jubelrufe.
Mit Applaus in die Zukunft
Zum Abschluss dankte die Innung allen, die die Ausbildung ermöglicht haben – den Betrieben, den Berufsschulen und natürlich den Familien. Besonders gewürdigt wurde das ehrenamtliche Engagement im Prüfungsausschuss. Mit einem gemeinsamen Applaus endete der offizielle Teil, bevor die Gäste den Abend in lockerer Runde ausklingen ließen.

Warum Straßenbau mehr ist als ein Job – Stimmen der Absolventen
Bünyamin Dogrul, 25 Jahre alt, Buxtehude, (Richard Rischkau GmbH & Co. Straßen- und Tiefbau KG, Harsefeld)
Große Maschinen, große Pläne – Bünyamin lebt Kinder-Straßenbau-Traum.
Große Maschinen treffen auf kleine Kinderaugen – Bünyamin wusste schon früh: „Das ist meins, das will ich mal werden.“ Auf der Baustelle nebenan schob er Schubkarre und schaute seinen Vorbildern über die Schulter. Bagger, Walze, LKW und alles was noch dazu gehört, haben ihn sofort gefesselt. Als Helfer startete er später in die Erfüllung seines Berufstraumes und startete dann seine Ausbildung.
Besonders die kniffeligen Aufgaben haben es ihm angetan: „Die großen Maschinen so zu steuern, dass feine Arbeiten möglich sind,“ das erfüllt einem mit Stolz.
Das Handwerk liegt in der Familie: „Zwar als Schlosser, aber grundlegend war mein Vater das erste wichtige Vorbild für mich.“ Er lernte schnell, wie vielfältig der Beruf ist: Pflastern, Kanalbau, Asphaltieren – kein Tag gleicht dem anderen. Sein nächster Schritt: Polier werden, Meister, vielleicht mit eigenem Team auf der Baustelle als Leiter.
Sein Tipp an junge Leute: „Probier’s aus! Ein Praktikum reicht oft schon. Wenn du die Bagger fährst und siehst, was du gebaut hast – restlos begeistert.“

Porträt 2 – René Schuster, 27 Jahre alt, Frankenmoor. (Johann Bredehöft GmbH Straßenbau)
Vom Metallbau zum Asphalt – René Schuster hat sein Handwerk unter freiem Himmel gefunden.
Der Kumpel hat ihn angesteckt: „Alles, was er erzählt hat, hörte sich immer sehr interessant an,“ da dachte er, das macht er auch! René machte dann kurzen Prozess und startete seine Ausbildung als Straßenbauer und resümiert: Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.“
Dass es ins Handwerk geht, war für ihn früh klar: „Mein Vater ist Kfzler, das hat positive Spuren hinterlassen.“ Seinen Beruf beschreibt Rene als sehr zufriedenstellend. Draußen arbeiten – das ist es, was ihn erfüllt. „Wenn du morgens auf der Baustelle stehst und abends siehst, dass da ein ganzer Straßenabschnitt fertig ist – das macht was mit dir. Das ist nicht nur ein Job, das ist ein Gefühl.“ Dieses Gefühl erlebt René nun jeden Tag. Pflasterarbeiten, Asphalt, Tiefbau – er ist mittendrin statt nur dabei. Und der Stolz, den er fühlt, ist echt. Sein Plan nach dem Gesellenbrief: „Weiterlernen, vielleicht Meister machen, aber auf jeden Fall erstmal weiterarbeiten.“ Sein Rat an alle, die zögern: „Macht ein Praktikum. Sobald ihr die Maschinen selbst steuert, wollt ihr nicht mehr weg.“
📋 Übersicht mit Absolventen Stade
Johann Bredehöft GmbH Straßen‑ und Tiefbau, Harsefeld (Ruschwedel)
- Absolventen: Kevin Augustin, Rene Schuster
Richard Rischkau Straßen‑ und Tiefbau GmbH, Buxtehude
- Absolventen: Bünyamin Dogrul, Jan‑Luca Spreckels
Steffen GmbH Straßen‑ und Tiefbau, Geestland
- Absolvent: Maximilian Sulz
Ernst Gerken GmbH & Co. KG, Rotenburg/Wümme
- Absolvent: Henrik Weers
Georg Mehrtens Ingenieurbau GmbH, Hagen im Bremischen (Bramstedt)
- Absolventen: Leander John, Frank Luhrs, Max Ole Horstmann