Nähen, Nageln, Neuerschaffen. Gestalterische Genies feiern ihre Freisprechung.  Raumausstatter-Innung Stade spricht 7 Junggesell*innen frei

Kivinan – Das berufliche Bildungszentrum in Zeven, 28. Juni 2024 – Die neuen Raumausstatter-Gesellinnen und -gesellen wurden noch am Tag der Prüfung und Ergebnis-Bekanntgabe auf dem Lichthof der BBS freigesprochen. Für ihren praktischen Teil der Gesellenprüfung fertigten sie Raumkabinen an, die „teilweise kleinen Kunstwerken glichen“, so Lehrlingswart und Prüfungsausschussvorsitzender Mirko Witkowski.  Nach einer intensiven Prüfungswoche können die frisch gebackenen Gesellen jetzt ihr „Gelerntes in die Tat umsetzen. Für Sie öffnen sich nun viele Türen, nutzen Sie diese und schreiten Sie hindurch,“ fordert Witkowski auf.

Foto: Laurin Wolf, Emma Stemmler, Johanna Schindler, Sophie Donner, Valeska Meyer, Jolina Bärmann, Luisa Bauch (v.l.)

Absolventen 2024

  1. Jolina Bärmann, Glander Farben und Wohnstore e.K. Lüneburg
  2. Luisa Bauch, Christiansen Wohnen GmbH Buxtehude
  3. Sophie Donner, Hammer Fachmärkte Für Heimausstattung Bardowick
  4. Johanna Schindler, Hammer Fachmärkte Für Heimausstattung Bardowick
  5. Emma Stemmler- Matthias Rudolf, Raumausstatter Meister Winsen
  6. Laurin Wolf – Böckmann Raumausstattung Achim
  7. Valeska Doreen Meyer – Scholz Raumgestaltung in Stade

 

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Vielfalt und Kreativität im Mittelpunkt

Die Gesellenstücke zeigen das breite Spektrum und die kreativen Möglichkeiten, die das Raumausstatter-Handwerk bietet. „Ganz verschiedene Kabinen, ganz verschiedene Ausführungen. Das macht uns als Prüfer immer wieder Spaß,“ sagte Witkowski, der mit seinem Prüfungsteam nicht nur verschiedene Kombinationen aus Lesezimmern, auch Kinder- und Fußballzimmer begutachten durfte. 

Herausragende Leistungen – „Das habt Ihr gut hingekriegt.“

Mirko Witkowski hat einen Rück- und Ausblick für die Zuhöhrenden parat.

Besonders herausragend war Valeska Doreen Meyer, die mit einer beeindruckenden Leistung von 92,2 Punkten im Teil A und 88,9 Punkten im Teil B glänzte,“ lobte der Vorsitzende und freute sich mit der ebenfalls stolzen und jubelnden Familie im Hintergrund. „Ihre hervorragende Leistung ist ein Beispiel für das hohe Niveau der Ausbildung und die Möglichkeiten, die sich den Absolventen bieten.“ Trotz einer Verletzung zeigte Luisa Bauch bemerkenswerten Einsatz und Durchhaltevermögen. „Mit gebrochenem Zeh durch die Woche gekämpft – das verdient besondere Anerkennung,“ betonte der Vorsitzende.

Er nahm auch die in die Pflicht, die es an diesem heutigen Tage, in der Theorie, leider nicht ganz geschafft haben: „Wir sehen uns wieder!“, versprach er und: „Das ist noch lange kein Grund aufzugeben. Lernen Sie und dann schaffen Sie es ganz bestimmt.“

Chancen ergreifen – Auch wenn es erst einen Schritt zurück geht.

Diese Chance wird sich auch Wesam Alshoura (Betrieb: Hammer Fachmarkt Bremervörde) nicht entgehen lassen. Der aus Syrien stammende und bereits sehr gutes Deutsch sprechende junge Mann ist guter Dinge: „Jetzt konzentriere ich mich nur auf die theoretische Prüfung,“ sagt er und Witkowski ist sich sicher: „Es fehle nicht am Wissen, sondern einzig an der Sprache. Die Prüfung ist schon für Muttersprachler eine Herausforderung. Für alle anderen heißt es besonders hart arbeiten.“ Dass Wesam das schafft, ist Witkowski sich sicher: „Er hat so viel Herzblut für diesen Beruf, das wird ihn mal weit bringen.“

 

Übergabe der Gesellenbriefe

Die Freisprechung war nicht nur ein Moment des Feierns, sondern auch ein Aufruf an die neuen Gesell*innen, ihre Chancen zu nutzen und ihre beruflichen Träume zu verfolgen. „Mit der Beendigung eurer Ausbildung endet das Lernen nicht. Ihr könnt euren Weg gehen – Meisterschule, Gesellentätigkeit, alle Türen stehen euch offen.“  Ein traditioneller Vers rundete die Zeremonie ab: „Macht stets dem Handwerk Ehre und haltet die Sitten hoch. Seid sparsam, treu und redlich, so ist es guter Brauch. Ich spreche euch los von allen Pflichten, die ihr zur Lehrzeit übernommen habt, und erkläre euch hiermit in die Gesellenzeit gekommen.“ Dieser Vers ist eine Erinnerung an die Werte und Traditionen des Handwerks, die weiterhin gepflegt werden sollen. „Sie haben gezeigt, dass sie die Herausforderungen meistern können und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und innovative Projekte zu realisieren.“

Danke ans Team

Zum Schluss gab es noch ein großes Dankeschön an die ehrenamtlichen Mitglieder des Prüfungsausschusses: „Vielen Dank dafür, dass ihr das in eurer Freizeit hier so macht,“ bedankte sich der Vorsitzende herzlich. Das Engagement und die Unterstützung der Prüferinnen und Prüfer sind wesentlich für den Erfolg der Prüfungen und die Qualität der Ausbildung.

Valeska Doreen Meyer: Kreativität in jeder Naht

Valeska Doreen Meyer, 24 Jahre, Stade, Scholz Raumgestaltung in Stade

Bevor Valeska Raumausstatterin wurde, absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und verbrachte nochmal einige schulische Jahre. Irgendwann merkte sie, dass sie etwas Handwerkliches machen wollte. „Ich wollte immer etwas im Handwerk machen und habe dann einfach gegoogelt,“ erzählt Valeska. Auf einer Handwerksseite stieß sie auf den Beruf der Raumausstatterin, der sofort ihr Interesse weckte. „Die Beschreibung klang einfach spannend.“ Valeska liebt es, mit ihren Händen zu arbeiten und am Ende des Tages zu sehen, was sie geschafft hat. „Es ist schön, etwas zu schaffen. Man sieht, was man gemacht hat,“ sagt sie. Büroarbeit war nie ihr Ding, wie sie durch verschiedene Praktika feststellte.

Nachdem sie sich für die Ausbildung zur Raumausstatterin entschieden hatte, fand Valeska schnell einen Platz bei Scholz Raumgestaltung und startete direkt durch. Besonders gern näht sie und würde diese Tätigkeit in ihrem Berufsalltag immer wählen, wenn sie könnte.

Auf die Frage, wie sie ihr Handwerk in drei Worten beschreiben würde, sagt Valeska: „Vielfältig, kreativ, aufregend.“ Ihre Zukunft sieht sie weiterhin in ihrem Ausbildungsberuf und Betrieb. Bei Scholz Raumgestaltung gibt es verschiedene Abteilungen, und Valeska ist auf Sicht- und Sonnenschutz spezialisiert. Valeska Doreen Meyer hat ihren Traumberuf gefunden und ist bereit, ihre Karriere im Handwerk mit Begeisterung und Tatkraft fortzusetzen.

Laurin Wolf: Vom Süden in den Norden – Ein junger Raumausstatter auf Erfolgskurs

Laurin Wolf, 19 Jahre, München/Achim,  Raumausstattung Böckmann Achim-Uphusen

Laurin Wolf, 19 Jahre alt, stammt ursprünglich aus München und hat seine Ausbildung bei Raumausstattung Böckmann in Achim-Uphusen abgeschlossen. Nach seinem Schulabschluss entschied er sich direkt für die Ausbildung und wagte den großen Schritt, von Süddeutschland nach Norddeutschland zu ziehen.

„Ich habe zunächst in München nach einer Ausbildungsstelle gesucht, aber es war kein Platz mehr frei,“ berichte Laurien. „Dann dachte ich mir, einfach mal woanders eine Ausbildung zu machen, weg von zu Hause.“ Diese Flexibilität und Abenteuerlust führten ihn nach Norddeutschland, wo er sich schnell einlebte und gut zurechtfand. Für Laurin war es kein Problem, weit weg von zu Hause zu sein. „Ich bin sehr flexibel, was Reisen und das Wegsein von zu Hause angeht,“ sagt er. Bereits mit 16 Jahren begann er seine Ausbildung und meisterte den Ortswechsel problemlos. Bei Laurin ist er wieder, der Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt. Groß geworden an der Seite eines Raumausstatter-Familienbetriebes, tritt er in die Fußstapfen seiner Vorfahren. „Ich habe mir Alternativen angeschaut, aber irgendwie war für mich immer klar, dass mein Herz an dem Beruf hängt.“  

Sein Beruf ist für ihn „individuell, aufregend und gestalterisch.“ Laurin plant, nach seiner Ausbildung ein Auslandsjahr in Irland zu machen, um dort berufliche Erfahrungen zu sammeln. „Ich werde jetzt über Erasmus+ drei Monate in Irland arbeiten,“ erklärt er.

Langfristig sieht er sich in einer führenden Position. „Mit Mitte 30 möchte ich meinen Meister haben und vielleicht meinen eigenen (Familien-)Betrieb führen /weiterführen,“ sagt er mit einem Lächeln. Laurien Wolf hat klare Ziele vor Augen und ist bereit, seinen Weg im Handwerk mit Leidenschaft und Tatendrang fortzusetzen.

Von Dubai nach Deutschland – Ein Raumausstatter mit internationaler Erfahrung

Wesam Alshoura, 21 Jahre, Bremervörde (gebürtig aus Syrien, aufgewachsen in Dubai), Hammer Fachmarkt Bremervörde

 

Wenn Wesam anfängt zu erzählen, strahlen seine Augen und ein breites Lächeln ziert sein Gesicht. Er nimmt das Leben wie es kommt und kämpft mit viel Fleiß und Zuversicht. „Trotz einiger schwieriger Momente in meinem Leben sehe ich immer das Positive,“ sagt der fröhliche und aufgeschlossene junge Mann.  Wesam Alshoura hat 14 Jahre lang in Dubai gelebt, bevor er nach Deutschland kam, wo er seine Ausbildung bei Hammer Fachmarkt in Bremervörde absolvierte. Ursprünglich aus Syrien stammend, hat er vor seiner Ausbildung Deutsch gelernt und die Hauptschule erfolgreich abgeschlossen.  „Mein Vater war Ingenieur und arbeitete in Dubai,“ erzählt Wesam. „Vor drei Jahren ist er leider verstorben, und seitdem kämpfen wir hier allein weiter.“ Trotz der Herausforderungen hat Wesam den Sprung nach Deutschland gemeistert und seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

 

„Für mich war die theoretische Prüfung aufgrund der Sprache sehr schwer,“ erklärt Wesam. „Aber ich habe durchgehalten und jetzt bin ich hier.“ Er schätzt besonders die praktischen Aspekte seines Berufs und genießt die kreative Arbeit. Für ihn geht es nun in sechs Monaten nochmal in die theoretische Prüfung, für die ihm alle ganz fest die Daumen drücken. Bis dahin und auch darüber hinaus arbeitet er in seinem Betrieb weiter, in dem er ein geschätzter und beliebter Kollege ist. Für die Zukunft plant Wesam, weitere Erfahrungen zu sammeln und vielleicht in ein paar Jahren den Meistertitel zu erlangen. „In 15 Jahren sehe ich mich vielleicht als erfolgreicher Unternehmer mit meiner eigenen Firma,“ träumt er.

 

Wesam Alshoura schätzt Pünktlichkeit, Teamarbeit und gute Laune in seinem Beruf. Er ist gut in Deutschland angekommen und freut sich auf die Zukunft in seinem Beruf als Raumausstatter.

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Kreishandwerkerschaft Stade

Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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