Freisprechung Parkettleger 2025 – Schweiß, Stolz und ein Stück Zukunft.

Drei Männer in einem hellen Raum, zwei davon schütteln sich freundlich die Hand, während der Dritte lächelnd zuschaut.

2.7.2025 erste Gruppe, 5.7.2025 zweite Gruppe, JOBELMANN-Schule Stade.

Manchmal braucht es gar nicht viel, damit ein besonderer Moment entsteht: ein schattiger Platz in der Bauhalle, kalte Getränke, ein paar Häppchen – und natürlich die frisch gebackenen Gesellen. Genau so schlicht und schön feierten die Parkettleger der Innung Parkett- und Fußbodentechnik Lüneburg-Stade in der BBS JOBELMANN-Schule ihre Freisprechung 2025. Bei drückender Sommerhitze, aber mit umso besserer Stimmung überreichte Lehrer Patrik Zimmermann die Zeugnisse und Gesellenbriefe im kleinen Kreis.

Die jungen Männer der ersten Gruppe stellten sich an diesem Tag bei 36 C° Grad der Gesellenprüfung. Die zeite Gruppe hatte es am darauffolgenden Samstag etwas luftiger, aber mindestens genauso aufregend und spannend. Die Freude war riesig, als Berufsschullehrer Patrik Zimmermann die Ergebnisse kundtat. Die Prüflinge fielen sich nicht nur gegenseitig in die Arme, auch die Prüfer durften sich über einige erleichterte und herzliche Umarmungen freuen.

Auch wenn der Rahmen in diesem Jahr reduziert war, tat das der Bedeutung des Tages keinen Abbruch. „Das entscheidende Dokument ist dieser Brief“, sagte Zimmermann bei der Übergabe. Der Gesellenbrief – schlicht im Design, aber schwer an Bedeutung.

Alle Bilder der Veranstaltung dürfen für private Zwecke und für Innungsmitglieder zum Eigennutz verwendet werden. Wir freuen uns über einen Tag/Verlinkung. Kein Innungsmitglied? Fragen Sie hier gerne nach: ko**@*****td.de.

Dominik Lordan, Sven Heise Bodenverlegung Bremervörde: Mit jedem Brett mehr Begeisterung

Junger, muskulöser Handwerker mit kurzem, dunklem Haar steht vor einer weißen Backsteinwand, trägt ein schwarzes, leicht verschmutztes T-Shirt und Werkzeuggürtel.

Dominik aus Bremerhaven entdeckte seine Leidenschaft für das Handwerk beim Hausbau seiner Eltern – mitgearbeitet hat er damals in fast jedem Gewerk. „Als es dann um Fliesen und Fußboden ging, hat’s klick gemacht“, erzählt er. Der Rest ist Geschichte – oder besser: Ausbildung. „Aufregung, Vielfalt, Glück“, so beschreibt er heute seinen Beruf. Ob Meister oder Tapetenwechsel – Dominik will erstmal weitermachen. Und mit 35? „Immer noch glücklich auf der Arbeit – vielleicht mit Familie und Eigentum.“

Nils Guzek, Sven Heise Bodenverlegung Bremervörde : Zweiter Anlauf, goldrichtig gelandet

Junger Mann mit kurzem, leicht zerzaustem Haar, trägt ein weinrotes, fleckiges T-Shirt und steht vor einer hellen Wand.

Auch Nils, ebenfalls aus Bremerhaven, fand seinen Weg über Umwege. Nach einer abgebrochenen Tischlerausbildung traf er zufällig auf Sven Heise. Er lief ihm buchstäblich in die Arme oder besser gesagt: „Gegen sein Auto. Ich bin aus dem Bus gestiegen, in Gedanken an meine berufliche Zukunft und streifte dabei sein Auto, da habe ich mich einfach beworben.“ „Abwechslungsreich, multitaskingfähig, teamfähig“, sagt er über den Beruf des Parkettlegers. Der Unterschied zum Tischler? „Der Tischler baut Möbel. Ich bin auf dem Boden geblieben.“ Beruflich wie wortwörtlich. Der Meister ist noch offen – „ohne Berufserfahrung bringt der nichts“, sagt er – aber der Wille, im Handwerk zu bleiben, ist da.

Nils Klindworth, Frank Pielot Parkettlegemeister Apensen: Vom Bienenstock zum Bodenbelag

Junger Mann mit blonden Haaren und beigem T-Shirt steht in einem hellen Raum, wahrscheinlich eine Werkstatt, und lächelt in die Kamera.

Und dann war da noch Nils aus Lintfort, der auch über einen ganz eigenen Weg zur Ausbildung fand – durch die Hobby-Imkerei seines Vaters. „Ich helfe meinem Vater oft die Bienenstöcker aufzustellen. Auf dem Nachbarsgelände sah ich dann meinen jetzigen Ausbildungsbetrieb und hab mich einfach mal beworben.“ Dann ging es kurzerhand ins Praktikum. Zwei Tage später hatte er den Vertrag. Was ihn begeistert? „Man ist nie an einem Ort. Immer neue Baustellen, neue Kulissen.“ In drei Wörtern: „Aufregend. Nettes Umfeld. Abwechslung.“ Und in der Glaskugel mit 35? Verheiratet, Haus, vielleicht selbstständig – und hoffentlich glücklich.

Toky Manoa Ravelonahina – Parkett-Peters GmbH, Lübeck „Ich wollte in Deutschland ganz neu anfangen.“

Mann mit dunklen kurzen Haaren und blauem Kapuzenpulli lächelt, im Hintergrund Lagerhalle mit Holzstapeln und grünem Baum draußen.

Toky Manoa Ravelonahina, ist 25 Jahre alt und stammt aus Madagaskar. In seiner Heimat hatte er zunächst Englisch und Tourismus studiert – doch dann kam der große Schritt: ein Neuanfang in Deutschland. Heute lebt Toky Manoa in Lübeck und hat seine Ausbildung bei der Parkett-Peters GmbH abgeschlossen. Den Einstieg ins Handwerk fand er über den Cousin eines Bekannten – und über seinen eigenen Tatendrang. „Ich habe zu Hause schon viel gebastelt“, erzählt er. „Ich wollte einfach wissen, was ich in Deutschland machen kann – also habe ich gesucht, ausprobiert und mich reingekniet.“ Dass er heute so gut Deutsch spricht, verdankt er „vielen Gesprächen auf dem Bau – und YouTube“. Sein Ziel? Weiterarbeiten, Erfahrung sammeln – und vielleicht irgendwann den Meister machen. In der Glaskugel mit 35 sieht er sich „verheiratet, mit Kindern – und immer noch mit Herz im Handwerk“.

Murat Karbutz – Bembé Parkett GmbH & Co. KG, Hannover

Junger Mann mit kurzem braunem Haar und grauem T-Shirt steht lächelnd draußen auf einem Werksgelände mit Holzbalken und Baumaterial im Hintergrund.

„Ich hatte keinen Bock, viel rumzusuchen – also bin ich einfach mitgegangen.“

Für Murat begann alles mit einem Praktikum – eigentlich aus der Not heraus, denn: „Ich musste was machen, hatte aber keine Lust, groß zu suchen.“ Also ging er mit einem Bekannten auf die Baustelle – und durfte direkt mithelfen. Der Rest ist Geschichte: Ausbildung bei der Bembé Parkett, heute frisch gebackener Geselle.

Murat ist 20 Jahre alt und hatte schon früh ein Faible fürs Handwerk. In seiner Familie ist alles vertreten – Maler, Elektriker, Fliesenleger – und überall hat er mal reingeschnuppert. Aber der Boden hat es ihm angetan: „Wenn du eine Fläche siehst, die du gemacht hast – das ist einfach ein cooles Gefühl.“ Sein Beruf in drei Worten? „Spaßig, kompliziert, anstrengend.“ Und in Zukunft? Selbstständigkeit, Familie, ein Haus – und hoffentlich: gesund und glücklich.

Francesco Ahrend – Bembé Parkett GmbH & Co. KG, Hannover „Ich will die Firma von meinem Vater übernehmen.“

Junger Mann mit blondem Haar und kurzem Bart steht in Arbeitskleidung lächelnd vor Paletten im Freien, im Hintergrund grüne Bäume.

Für Francesco war von Anfang an klar, wohin die Reise geht: ins Familienunternehmen. Sein Vater ist selbstständiger Parkettleger und verschaffte seinem Sohn den Kontakt zum Ausbildungsbetrieb. Francesco, heute 21 Jahre alt, nutzte die Chance: Nach einem berufsvorbereitenden Jahr stieg er bei Bembé ein – und machte seinen Weg. „Ich wollte unbedingt in diesen Beruf“, sagt er. „Schon allein, weil ich die Firma übernehmen möchte.“ Und er bringt etwas mit, das nicht jeder mitbringt: echte Leidenschaft. „Es macht einfach Spaß, morgens aufzustehen und sich auf die Arbeit zu freuen. Neue Muster verlegen, Kunden glücklich machen – das gibt einem was.“ In seiner Freizeit spielt er schon seit 17 Jahren Fußball – bald vielleicht sogar als Chef seines eigenen Betriebs. Seine Glaskugel-Vision mit Mitte 30? Als frisch gebackener Papa: „Selbstständig, verheiratet – und dass meine Tochter ein gutes Leben hat.“

Max Maier – Fußboden Graß GmbH & Co. KG, Osnabrück „Ich hatte keine andere Wahl – aber bereut habe ich’s nicht.“

Junger Handwerker mit kurzem, blondem Haar trägt ein rotes, verschmutztes T-Shirt mit dem Aufdruck 'Fußboden Graß' und steht in einer Werkstattumgebung mit Verpackungen und Holzstapeln im Hintergrund.

Manchmal läuft das Leben nicht nach Plan – aber trotzdem in die richtige Richtung. Max Maier aus Osnabrück hatte ursprünglich den Wunsch, Tischler zu werden. Doch daraus wurde nichts. Also machte er ein Praktikum im Parkettleger-Handwerk – und blieb. Seine Ausbildung absolvierte er bei der Fußboden Graß GmbH & Co. KG.

„Ich bin da reingerutscht“, sagt der 18-Jährige ganz offen. Und trotzdem – oder gerade deswegen – hat er seine Ausbildung mit Disziplin abgeschlossen. Wie es jetzt weitergeht? „Erstmal arbeiten. Vielleicht nochmal Bundeswehr. Mal gucken.“ Sein Beruf liegt ihm – aber der genaue Weg muss sich noch zeigen. In seiner Glaskugel mit 35 sieht er sich in einem Haus mit großem Garten, mit Familie – und auf jeden Fall mit einem Stück Boden unter den Füßen, dass er selbst verlegt hat.

 

 

Klein, ehrlich, echt – so geht Freisprechung

„Jetzt seid ihr Gesellen – ab morgen dann offiziell“, so die Worte von Zimmermann am Ende der Übergabe. Wertschätzung für handwerkliche Leistung, für Durchhaltevermögen, für die Entscheidung, einen Weg im Handwerk zu gehen.

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Kreishandwerkerschaft Stade

Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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