Die Kreishandwerkerschaft Stade übergibt den Stader Handwerks-Preis an ihren Elite-Nachwuchs.
Jork. Fährhaus Kirschenland, 06. Mai 2022.
Zwei Jahre in Folge musste das traditionelle Handwerksforum der Kreishandwerkerschaft Stade coronabedingt ausfallen. Die Veranstaltung ist, Ende November jeden Jahres, zu Ehren der besten Nachwuchshandwerker ihres Jahrganges bereits 1959 ins Leben gerufen worden. „Schmerzlich mussten wir 2020 und 2021 das Handwerksforum absagen“, resümiert Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth. Heute, Anfang Mai, lassen sich die Veranstalter es sich nicht mehr nehmen, die jungen Gesell*innen und Handwerksmeister*innen endlich mit dem „Stader Handwerks-Preis“ zu ehren. „Ihre Leistung in Ihren Abschlussprüfungen 2021 und 2022 als Gesell*innen oder Meister verlieren keinen mm an Wert! Stattdessen konnten wir erleben, wie der Wert Ihrer Berufe in den vergangenen zwei Jahren in der Gesellschaft einen wahren Aufschwung erlebt hat“, beleuchtet Klintworth die aktuelle Lage.
Fotos und die drei Videos der Veranstaltungen finden sich hier:
https://drive.google.com/drive/folders/1X0_1FBAszgsvOZu_wj2p5cB2mAumgCjG?usp=sharing
Videos auch hier: Facebook Seite
Wichtig: Jedem Absolventen wird ein Gruppenbild und ein Einzel-Portrait in ausgedruckter Form von der Kreishandwerkerschaft per Post zugesendet!
Bilder dürfen zu privaten Zwecken online und offline genutzt werden. Redaktionelle oder gewerbliche Nutzung mit dem Hinweis: Quelle: Kreishandwerkerschaft Stade /FotoSchattke. Ein kommerzieller Verkauf der Bilder oder eine Veränderung an den Bildern, die den Schutz Dritter verletzt, ist nicht gestattet.
In drei Gruppen finden sich die junge Handwerker*innen im Fährhaus Kirschenland ein. Sie haben in ihrer Gesell*innen- und Meister-Ausbildung Bestleistungen gezeigt, als Jahrgangsbeste abgeschlossen und sind teilweise Landes- und Bundessieger ihres Gewerkes geworden. Die Veranstaltung wurde live auf der Facebookseite der Kreishandwerkerschaft übertragen, „…, damit alle, die sonst an unserem Handwerksforum teilnehmen, dabei sein können – wenn auch nur digital“, beschreibt Pressereferentin Kim Katharina Koch die Bemühungen, einen möglichst angemessenen Rahmen für die Nachhol-Veranstaltung zu initiieren. Die Videos sind auf der Facebookseite der Kreishandwerkerschaft auch im Nachgang anzusehen.
Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth schlug nun den Weg in seine kurze Festansprache ein. Er machte schnell klar, dass heute ein Tag zum Feiern sei, die Rahmenbedingungen im hier und jetzt dennoch große Herausforderungen mit sich brächten. „Hinterlassen Sie eine bessere Welt für meine Enkel, als die, die wir Ihnen hinterlassen haben.“ Weiter macht Klintworth deutlich, dass er viel reden und tun könne, die Macher von Morgen aber hier vor ihm säßen: „Seien Sie ein Werbeträger Ihres Handwerks! Im Verein, am Stammtisch, bei Familie, Freunden und Bekannten. Seien Sie die Daniela und Daniel Düsentrieb von morgen, um die Aufgaben für eine sich verändernde Welt zu meistern.“
Jörg Klintworth`s Ratschläge wie es jetzt weiter gehen kann.
„Und lassen sie mich eins sagen: Beim Thema Rassismus, Diskriminierung, Krieg und Gewalt gibt es keine zwei Meinungen. Das hat im Handwerk KEINEN Platz. Vertrauen Sie den wissenschaftlichen Fakten, den demokratischen Medien, der Mehrheit und nicht einer kleinen, aber leider lauten Minderheit. Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und schütteln Sie bei diesen Themen lieber einmal mehr den Kopf – als Besserwissern und Ignoranten einen lächerlichen Nährboden zu geben.“
Der „Stader Handwerks-Preis“.
2019 überreichte die Kreishandwerkerschaft das erste Mal den Stader Handwerks-Preis. Für die Gesellinnen und Gesellen wurde eine Statue entwickelt, die die Vielfalt des Handwerks zeigt und damit die vielfältigen Möglichkeiten, die ihnen nun offen stünden. Dieser Preis ist gefertigt aus Edelstahl, Leder, Holz, Glas und Kupfer, stehend auf einem Sockel aus schwarzem Granit. Er zeigt ein starkes, stabiles Fundament, auf das nun in allen verschiedenen Gewerken aufgebaut werden kann. „Als Geselle, als Meister, als Handwerksunternehmer, als Innungsmitglied, als Team oder Freigeist – ganz egal welchen Weg Ihr nehmt, seid glücklich, bleibt zufrieden und messt euren Reichtum nicht nur an eurem Kontostand!“, so Klintworth.
Für die Meister*innen ist der „Stader Handwerks – Preis“ eine Spirale, die sinnbildlich für ihren Weg stehen soll, von unten nach oben gearbeitet und darüber hinaus gibt es keine Grenzen.
„Dieses handwerkliche Symbol ist für Eure Stärke, Euer Durchhaltevermögen, für Eure Leidenschaft und Euren Stolz! Für Euer Handwerk und Euer Schaffen und als Repräsentant für all diejenigen, die mutig sind, im Handwerk ihre Berufung zu finden und gefunden zu haben. Denkt groß, denkt frei, denkt über den Horizont hinaus“, beschreibt Klintworth.
Landrat als Tischlermeister und Techniker spricht zu den „Führungskräften der Zukunft“
Landrat Kai Seefried ließ es sich nicht nehmen, jeder Gruppe seine Worte zu schenken. Seefried kommt beruflich selbst aus dem Handwerk und weiß um die Herausforderungen von gestern – und heute: „Am Anfang steht immer das Handwerk, das war schon immer so. Sie sind die Elite des Handwerks und ebnen den Weg der nächsten Jahrzehnte mit Ihren Händen“, so Seefried. Er wies auf die schwierigen Rahmenbedingungen der heutigen Zeit hin: „Das Handwerk ist hier mal wieder gefordert und muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen.“ Er verwies auf die besonderen Situationen der hiesigen Handwerksbetriebe: „Sie mussten immer neu reagieren, von einem Lockdown in den nächsten, keine Materialien zur Verfügung, Fristverlängerungen, Preissteigerungen und einen Angriffskrieg innerhalb Europas, der nochmal ganz andere Aufgaben für uns alle mitbringt!“ Weiter hebt er hervor, dass genau in diese Situation die Stärke des Handwerks deutlich wird: „Mit der Qualität des Handwerks und seinen Grundwerten, der Art anzupacken und zu machen, zu tun – diese Krisen durchzustehen zeigt nur eins: Im Handwerk ist Zukunft.“ Weiter „ruft“ er ihnen entgegen: „Wir brauchen Sie, wir brauchen Sie hier im Landkreis Stade – ich hoffe sehr, dass Sie dem Handwerk treu bleiben.“ Er gratulierte den jungen Handwerker*innen auch im Namen der gesamten Einwohner des Landkreises Stade.
„Wi hopt, dat ji in Handwark blievt“
Kreislehrlingswart Hans-Hermann Cordes zitierte eines der neuen plattdeutschen Weisheiten, die an den Emporen des renovierten Fährhauses zu lesen sind und die Gesellschaft an diesem Tag einrahmten: „Wenn es einen Grund zum Feiern gibt – dann feiern wir – und das hier, das ist ein Grund zum Feiern.“ Er wünscht den Geehrten noch viele Anlässe, die gefeiert werden sollen: „Egal was es ist, berufliche Erfolge, private Erfolge und familiäre Erfolge,“ zum Schluss pflichtete er den Handwerker’innen noch bei: „Wi hopt, dat ji in Handwark blievt, denn wi bruen jo ok ihr – overall.“
Stellvertretender Kreishandwerksmeister Maik Mittelstädt übergab gemeinsam mit seinen KH-Vorstands-Kollegen die Stader Handwerks-Preise.