Bäcker-Innung Harburg-Lüneburg-Stade spricht ihren Nachwuchs frei.

26 neue Fachverkäufer:innen für Lebensmittelhandwerk Fachrichtung Bäcker und 6 Bäcker:innen feiern ihre erfolgreich abgeschlossene Abschlussprüfung. 

Foto: Ein Teil der Absolventen ließen es sich nicht nehmen, sich gebührend feiern zu lassen. Gemeinsam mit dem Prüfungsausschuss, Lehrenden und Mitgliedern der Innung schossen Sie ein wichtiges Erinnerungsfoto. 

Buxtehude-Neukloster, 12.07.2022.

In festlicher Robe nahmen Freunde, Familie und Offizielle Platz in den lichtdurchfluteten Räumlichkeiten des Höft’s Gasthauses an der B73. „Wir sind stolz auf Euch, ihr habt richtig was geschafft – ihr habt richtig was geleistet“, befeuert Obermeister Carsten Richter die Festivität. Alle Gesichter strahlen bei den lobenden Worten. Stolz nehmen die Absolventen ihre Zeugnisse entgegen und lassen sich gebührend feiern. „Bleiben Sie im Handwerk, messen Sie ihr persönliches Glück nicht nur am Geldbeutel, sondern an Ihrem eigenen Glückskonto.“, pflichtet Lehrlingswart Stade und Prüfungsausschussvorsitzender Fachverkäufer:innen Christian Pagel den Absolventen bei, als er Ihnen Ihre Dokumente überreicht.

Berufsschullehrerin Marion Lange ließ für jeden persönliche Worte da. Als Feedback aus drei Jahren Lehrerschaft der Anwesenden: „…habe ich jeden von Ihnen eine positive Eigenschaft heraus gesucht“. Da der Fokus oft auf dem läge, was nicht funktioniert, griff sie diese Idee bei einer Fortbildung auf, um den Blick aufs Positive zu lenken. Lage schmeichelte den jungen Absolvent:innen mit „die konzentrierte Melanie“, oder die ungekünstelte Anna-Lena oder auch „die tatkräftige Selina“. Jetzt ginge es auf zu einem nächsten Lebensabschnitt: „Dafür wünsche ich Ihnen alles alles Gute, lange Hochs und nur Tiefs, die schnell wieder vorbei gehen.“

Bäckermeister Pagel spricht aus Erfahrung und macht den jungen Absolventen Mut. Auch nach 35 Jahren macht ihm der Job immer noch viel Freude und Spaß: „Mit Menschen umzugehen, mit Lebensmittel umzugehen, das macht Freude bis zum heutigen Tag.“ Der Beruf des Fachverkäufers stellt für ihn eine besondere Herausforderung dar: „Sie müssen innerhalb kürzester Zeit erkennen, was für ein Mensch steht da vor mir, was kann ich dem anbieten, was passt zu ihm, welche Beratung wünscht er und was ist überhaupt an Produkten da. “ Multitasking beim Denken und Handeln und zum Schluss „noch korrekt abrechnen – ich lade jeden ein, der denkt, Ihr Job wäre leicht, es nur einen Tag auszuprobieren“. Was der oder die dann auch erleben würde, sei der herzliche und erfüllende Kontakt zum Kunden der beim Verlassen des Geschäftes meist ein Lächeln auf dem Gesicht hätte., so Pagel. Er stellte aber auch direkt klar, dass auch dieser Jahrgang einen schweren Weg, aufgrund Corona, hatte. „Sie müssen viel aushalten, oft auch keine schönen Momente.“ Trotzdem hätten sehr viele die Ausbildung abgeschlossen. „Gestartet sind Sie mit ca. 33 Azubis – geprüft wurden 28, bestanden haben 26 – das ist ein wirklich guter Schnitt. Vielen Dank!“

Innungsbeste mit Abitur zum Ausbildungsabschluss.

Feline Wendelborn kommt mit Fachabitur – und geht mit einer abgeschlossenen Ausbildung. Genau das war ihr Ziel: „Da habe ich was in der Tasche. Da kann ich immer wieder hin zurück oder auch bleiben.“ Die 22-Jährige wusste zuerst noch nicht was sie beruflich machen möchte. Nach einer kurzen Probearbeit hat sie sich spontan zur Ausbildung entschlossen. „Das Team ist einfach klasse, ich mag meine Kollegen wirklich sehr.“ Auch die Kunden sind für Sie ein Grund den Job zu lieben: „Man lernt so viele Menschen kennen, besonders schön sind die Frühaufsteher, die wir versorgen und mit den Leckereien in den Berufsalltag verabschieden. Da bekommt man schnell eine Verbindung, da weiß man schon, was sie gerne Essen, was deren Gewohnheiten sind.“

Nun arbeitet die Deinsterin nebenbei weiter als Fachverkäuferin in ihrem Ausbildungsbetrieb Der FredenBäcker in Fredenbeck. „Dann startet mein Studium. Dass ich trotzdem weiter in meinem Beruf arbeiten kann, ist eine tolle Basis fürs Studieren.“ Sie rät jedem, der noch unschlüssig in seiner Berufswahl ist, aber gut mit Menschen kann, und generell gute Laune hat, einfach in ein Praktikum zu schnuppern.: „Es macht einfach Spaß.“

Eine Frau beißt sich trotz Handicap durch – Samatha Jo Reidenbach feiert ihren besonderen persönlichen und beruflichen Erfolg.

„Dieser Abschluss bedeutet mir heute mehr als allen anderen zusammen. Ich habe 4 Jahre gelernt und sitzt jetzt hier mit einem Zeugnis in der Hand.“ Sagt sie sichtlich bewegt. Samantha, die trotz Handicap durch eine schwere körperliche Erkrankung (unter anderem Athrose) es bis zum erfolgreichen Abschluss geschafft hat. „Ich will nicht lügen – das war sicherlich nur mit der riesigen Unterstützung aus meinem Ausbildungsbetrieb möglich“, denn Samy musste krankheitsbedingt immer wieder pausieren. Chefin Andrea Richter von der Bäckerei Carsten Richter ist stolz den Weg von Samantha mit begleitet zu haben: „Handwerk ist Handwerk, weil Menschen hier nicht nur eine Arbeit, sondern auch eine Familie finden können. Und wer Loyalität schenkt, bekommt sie auch zurück.“ Dennoch war der Weg für beide nicht leicht, aber: „Er geht weiter!“ freut sich die 21-jährige. „Ich kann nun in meiner Filiale in Stade weiterarbeiten – im Rahmen meiner Möglichkeiten – das gibt mir einen Alltag und Lichtblick“. Denn zuhause rumsitzen und aus dem Fenster gucken, das kann Sammy gar nicht: „Ich liebe die Kunden und die Menschen, die früh morgens durch die Tür kommen, Stammkunden, die mir zeigen, dass meine Aufgabe; dass ich wichtig bin.“ Die Staderin scheint mit ihrem einnehmenden Lachen, ihrer Freundlichkeit und ihrem Enthusiasmus die gute Seele ihres Teams zu sein: „Ich bin sehr dankbar und freue mich morgen wieder in meinem Beruf starten zu können. Für mich gibt es keinen Plan B – zur Arbeit zu gehen ist für mich, wie nach Hause zu kommen.“

Kreishandwerkerschaft Stade
Kreishandwerkerschaft Stade

Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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