Pures Handwerk mit Gefühl für Atmosphäre und Zeitgeist: 10 neue Raumausstatter*innen der Raumausstatter-Innung Stade freigesprochen.

12 Prüflinge sind angetreten. 10 haben bestanden, ein Prüfling hat in der Praxis bestanden, wiederholt nun nochmals die Theorie. Auf dem Foto zu sehen:  Die 11 Absolvent*innen bei der Übergabe ihrer Gesellenbriefe umgeben von Lehrer*innen der BBS Kivinan Zeven und Mitglieder des Prüfungsausschusses/Innung.

Dieses Handwerk ist 360°. Diesen Rundum-Blick haben 10 Raumausstatter*innen von Stade bis nach Bremen in ihrer dreijährigen Ausbildung lernen dürfen und diese erfolgreich bestehen können. Ende Juni 2022 mussten sich die Prüflinge in Zeven an der Kivinan Berufsschule der anspruchsvollen Gesellenprüfung stellen und fertigten als Gesellenstück ihre eigene Designkabine an.  

Die jungen Gesell*innen haben mit dem Gesellenstück ihre handwerklichen Fähigkeiten bewiesen und zeigen können, Räume zum Leben zu erwecken. „Nun heißt es: Auf die Kunden – fertig – los. Es braucht schon ein feines Gespür für sein Gegenüber – sich auf den Kunden einstellen, selbst, wenn der nicht genau weiß, was er eigentlich möchte“, beschreibt Lehrlingswart Mirko Witkowski den Status Quo. Frank Heinze (stellv. Obermeister und stellv. Landesinnungsmeister) führte durch die kleine und feine Freisprechung im Innenhof der Berufsschule: „Wir wollen, dass ihr es schafft und wir freuen uns über jeden Einzelnen von euch!“ Heinze betont, dass die Komplexität und die Anforderungen an Ausbildung und Prüfung gerne unterschätzt werden, doch genau das „macht Ihren Gesellenbrief so wertvoll und genau diese Wertschöpfung wollen und müssen wir mit einer angemessenen Prüfung erhalten!“ Wer also seinen Gesellenbrief in der Tasche hat, hätte eine Abschluss aller erster Güte: „Der Innungsbesten rate ich eindringlich, sich dem Leistungswettbewerb auf Landes- und womöglich Bundesebene zu stellen.“ Neben möglichen finanziellen Vorteilen für Fort- und Weiterbildung, sei die Teilnahme eine große persönliche Erfahrungsschatzkiste, sagt Heinze.

Die Freude war groß, als bekannt gegeben wurde, dass die anwesenden Raumausstatter*innen ihre Prüfung bestanden haben.

 

Die Designkabinen zeigen eine große Vielfalt an Ideenreichtum und handwerklichem Können, dennoch sei dies erst der Beginn eines langen Weges: „Die eigenen Geschmäcker und Vorlieben umzusetzen ist das eine“, so Witkowski, „sich beim Kunden zu beweisen, ist etwas ganz anderes“. Dort müsse man aus seinem subjektiven Wahrnehmungsbild heraustreten können und objektiv am Gestalten teilnehmen“, so Witkowski weiter und: …“aber natürlich bliebe jedem seine eigene Handschrift, die es heißt zu entwickeln und zu bewahren.“ Heinze betont dabei: „Das heißt auch, ein großes Päckchen Mut in die Waagschale zu schmeißen, denn am Ende wird man nicht nur an seiner handwerklichen Umsetzung gemessen, auch an seinem gestalterischen Talent.“ Er empfiehlt immer zwischen Mut, Reflektion und einem etwas dickerem Fell den Alltag zu beschreiten: „Es wird gute Tage und es wird weniger gute Tage geben. Nehmen Sie sich alles zu Herzen, und nehmen sie sich nichts zu Herzen – dann bleibt die Freude am Beruf bis zum letzten Tag – versprochen.“

Abitur – Ausbildung – Arbeiten: Für die Innungsbeste der goldene Weg zum Erfolg.

Mehr als Deko und Denken –  Der Raumausstatter*in: Räume gestalten und einzigartige Momente schaffen.

Saskia Heidelberg gemeinsam mit Betriebsinhaber Marco Raatz am Gesellenstück (Kabine)

Saskia Heidelberg ist 21 Jahre jung und absolvierte nach ihrem Abitur ihre Ausbildung im Innungsfachbetrieb Die Wohnmanufaktur – Marco Raatz in Helvesiek (Rotenburg). Sie legte als einzige ihres Jahrganges eine Bestleitung mit einer „2“ im Praktischen und einer „1“ im schriftlichen in ihrer Gesellenprüfung ab und wird damit zur Teilnahme am Landeswettbewerb ihres Handwerks vorgeschlagen. Dort könnte sie sich weiter zum Bundeswettbewerb qualifizieren. „Ich hatte schon immer ein Faible für Raumgestaltung – dekorieren, umbauen, meiner Kreativität freien Lauf lassen“, mit dieser fantasievollen Ader stieg sie schon während ihrer Schulzeit über ein Praktikum in den Beruf der Raumausstatterin ein: „Ich habe zuhause immer viel mit eingerichtet. Ich wusste noch nicht, was ich beruflich machen möchte, da gaben mir meine Eltern den Tipp mit dem Raumausstatter“- und dass das viel mehr als „Deko“ ist, wird Saskia schnell klar: „Die Polsterei und aus alten Dingen neues Leben zaubern – das hat mich am meisten überzeugt.“ Ihr neuer Lieblingssessel aus ihrer Prüfung wird einen besonderen Platz in ihrem Zuhause beziehen: „Sobald ich genug Platz habe, wird er einen Ehrenplatz bekommen.“ Saskia wird nun als Gesellin weiter im Handwerk bleiben: „Für die Zukunft stehen mir ja alle Türen offen – Studium oder den Meister machen“, sind Saskias mittelfristigen Ziele.

Die Designkabinen 2022:

Die Offiziellen bei der Freisprechung

Mirko Witkowski – Raumausstattermeister, Lehrlingswart & Vorsitzender des Prüfungsausschusses |  Jennifer Pesch – Gesellenbeisitzerin | Frank Heinze, Raumausstattermeister, stellv. Obermeister und stellv. Landesinnungsmeister, Arbeitgeberbeisitzer | Ursula Broß, Berufschullehrerin | Tim Heinze, Raumausstattermeister, Beisitzer

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Kreishandwerkerschaft Stade
Kreishandwerkerschaft Stade

Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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