Fliesen,- Platten- und Mosaikleger haben weibliche Verstärkung und Betriebsnachfolger gesichert!

Zwei Männer stehen in einem Raum mit Holzvertäfelung, der eine im roten Hemd und mit Brille nimmt von dem anderen, der ein dunkelblaues Hemd trägt, ein orangefarbenes Heft entgegen; beide wirken konzentriert.

Stade, 28.07.2023. Hotel Vier Linden.  Es war eine kleine Runde, die sich im Stader Gasthaus in Schölisch zusammengefunden hat. „Das mindert nicht unsere Freude und Anerkennung, dass wir hier heute die zwei Anwesenden der vier diesjährigen Absolvent*innen freisprechen können,“ so  Prüfungsausschussvorsitzender und Fliesenlegermeister Marco Wiebusch zu den knapp 20 Anwesenden. Er blickt dabei in viele stolze Gesichter – allen voran die Verwandtschaft der weiblichen Junggesellin – eine Seltenheit. „Ich möchte auch ein Vorbild sein, traut euch Mädels und kommt ins Handwerk,“ macht Isabell Hübner ihres Gleichen Mut. Auch der zukünftige Betriebsnachfolger Rick von Weschfennig hat nur gute Worte für seinen Beruf übrig: „Ich liebe meine Arbeit, es macht einfach nur Spaß,“ wiederholt er gerne und immer wieder. 

Wiebusch macht aber nochmals klar: „Ihr jungen Menschen steht heute vor schier unendlichen Auswahlmöglichkeiten. Das ist einerseits toll, doch bringt das auch eine große Bürde mit sich,“ erklärt er und sagt weiter: „Wie soll man dann sicher sein, dass das, was man wählt, das Richtige ist und hinter der nächsten Ecke nicht eine vermeintlich bessere Möglichkeit?“ Er empfiehlt einen Schritt nach dem anderen zu machen: „Ihr Junggesell*innen könnt diesen jungen Menschen ein Vorbild sei, dass eine Entscheidung fürs Handwerk immer eine gute ist.“ 

Nachdem der kurze offizielle Teil mit der kleinen Gruppe beendet war, feierten die Gäste rund um die Innung  der Fliesen- + Natursteinleger-Innung Stade für den Elbe-Weser-Raum ihre jungen Handwerker gebührend.

„Ich will ein Vorbild sein – Mädels: Geht ins Handwerk!“ Mit Kreativität und Köpfchen den Muckis ein Schnippchen schlagen.

Isabell Hübner, Horstedt, 25, Fliesen Weber Zeven, vorher gelernte Servicekauffrau im Luftverkehr HH Flughafen

Junge Frau mit langen blonden Haaren in schwarzem Blazer steht draußen und lächelt, während sie eine orangefarbene Mappe mit der Aufschrift „Willkommen bei den Profis – Dein Gesellenbrief“ hält, im Hintergrund Bäume und Sträucher.

„Ich wollte eigentlich schon immer Fliesenlegerin werden, hab dann aber doch das gemacht, was „Frauen“ so machen,“ lacht Isabel. Nach einem Auslandsaufenthalt startet sie in ihre erste Ausbildung: „Dann kam Corona, mein Job war weg, dann habe ich mich von Job zu Job gehangelt,“ beschreibt sie die unruhige Zeit. Das hat sie als „Zeichen“ gesehen, um „doch nochmal als Fliesenlegerin durchzustarten.“ Mit dem Vater als gelernten Maurer im Rückhalt, startete sie ohne Praktikum in die handwerkliche Ausbildung. Ihre Motivation nimmt sie aus dem Gefühl, was geschafft zu haben, besonders an anstrengenden Tagen denn, „machen wir uns nichts vor, Handwerk ist und bleibt ein körperlich anstrengenderer Job. Sie möchte aber auch ein Vorbild sein für alle, die: „sich nicht trauen und eben lieber das machen „was Frauen halt so machen“, obwohl sie vielleicht ihr Glück im Handwerk finden könnten.“ Isabell ist sich sicher, dass man „mit etwas Köpfchen und Kreativität dem kleinen körperlichen Nachteil als Frau ein Schnippchen schlagen kann.“  Jetzt geht es für sie in die Meisterschule mit dem Ziel: „In 10 Jahren träume ich von Haus, Kind, verheiratet und mit eigener Firma,“ sagt sie stolz.

 

Wenn man jeden Tag voller Freude zur Arbeit geht: Betriebsnachfolger folgt seiner Berufung.

Rick von Weschfennig, 21, Verden, Fliesen Eichhorn Verden, Fachabi

Junger Mann mit Brille und rotem Hemd steht lächelnd im Garten und hält ein Schild mit der Aufschrift „Willkommen bei den Profis. Dein Gesellenbrief“ in der Hand.

Wenn man mit Handwerk aufwächst, weiß man die Vorzüge wohl noch mehr zu schätzen, so auch bei Rick. Er lernte im familieneigenen Betrieb: „Ich habe in den Schulferien schon immer in der Firma mitgemacht, da konnten die Praktika als Förster oder KFZler einfach nicht mithalten,“ sagt Rick. Er liebt seinen Job und an den kommt auch nichts anderes ran: „Man fährt morgens los und hat immer etwas anderes zu tun, es ist so abwechslungsreich und vielseitig.“ Jetzt wird er auf dem Bau Erfahrungen sammeln „Ich habe einfach Spaß an der Arbeit, das macht einfach Spaß,“ wiederholt er immer wieder. Dann geht es aber noch zur Meisterschule, damit die Betriebsnachfolge mittelfristig in Angriff genommen werden kann.

 

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Kreishandwerkerschaft Stade

Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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