Feierlicher Festakt: Frische Fachkräfte für das Parkettleger-Handwerk

21 neue Boden-Gestalter: Feierliche Freisprechung der Innung Parkett- und Fußbodentechnik Lüneburg-Stade für Absolvent*innen aus Niedersachsen

Foto: Die Absolvent*innen umgeben von ihren Fachlehrern und Teilen des Prüfungsausschusses. Darunter Boris Werbelow und Patrick Zimmermann Fachlehrer/Prüfer, Torsten Heiderich Prüfungsvorsitzender, Dieter Große Gast und ehemaliger Prüfungsvorsitzender, Siegfried Steuck Prüfungsteilnehmer Arbeitnehmer und Fachlehrer Handwerk.

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Quelle: khw-std.de oder Kreishandwerkerschaft Stade

29.07.2024, Stade, Technologiezentrum des Handwerks Stade. Um Bodenbeläge fachgerecht zu verlegen, ist eine Menge Wissen, handwerkliches Geschick und künstlerische Begabung erforderlich. Jeder Belag wird anders verlegt, nachbehandelt und gepflegt. 21 dieser Spezialisten für das, was uns jeden Tag unsere Stabilität unter unsere Füße bringt, wurden nun offiziell zum Gesell*in ernannt.

Die Prüfung wird unterstützt von den Firmen: Bona, BOEN und wakol. Vielen Dank!

„Es ist ein anspruchsvolles, vielseitiges und gestalterisches Handwerk,“ sagt Fachlehrer und Prüfer Boris Werblow seinen ehemaligen Schützlingen und betont: „darauf stolz zu sein ist ein Privileg! Seid damit nie bescheiden und werbt für euren vielfältigen, anspruchsvollen und glücklich machenden Beruf!“ Er wird nicht müde zu betonen: „Es ist unscheinbar und man übersieht es im Alltag schnell, aber Ihr macht für jeden einzelnen Menschen was unglaublich wichtiges, egal wo er gerade geht oder steht: Den Boden unter den Füßen. Mal schön, mal schlicht aber immer stabil und sicher“

Fachlehrer Boris Werblow (1. Bild) und Fachlehrer und Prüfungsausschussvorsitzender Patrick Zimmermann (2. Bild)

 

Dieses Jahr wurden wie üblich die Absolventen der vier Innungen aus ganz Niedersachsen geehrt. Nach einer gemeinsamen Mahlzeit eröffnete Dieter Große (Ehrenobermeister und ehemaliger  Bundesinnungsmeister im Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik (ZVPF)  die Veranstaltung. „Wenn Ihr den Brief in der Hand habt, geht das Lernen erst richtig los“, erklärte er. Er betonte die Wichtigkeit des kontinuierlichen Lernens und ermutigte die frischgebackene Gesell*innen, ihre Verantwortung auf den Baustellen ernst zu nehmen.

Höhepunkte der Veranstaltung

Besonders hervorgehoben wurden die besten Absolventen des Jahres und der Region, die sowohl in theoretischen als auch praktischen Prüfungen herausragende Leistungen gezeigt haben. Als Anerkennung ihrer Leistung erhielten die drei Bestplatzierten einen Gutschein über Arbeitskleidung gespendet von der Innung, sowie ein gewerkspezifisches Andenken: Ein Fußball, hergestellt aus Holz-, Parkettelementen. Projektdetails am Ende des Berichts.

Dritter Platz: Finn Röhrkaste (TEPU Teppichboden, Barsinghausen) beeindruckte mit einer „2“ in beiden Teilen der Prüfung. „Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe, und freue mich auf die Herausforderungen, die vor mir liegen“, sagte Finn.

Zweiter Platz: Aaron Albrecht von der Firma Sven Heise Bodenverlegungen Bremerhaven erhielt eine Eins in der praktischen Prüfung und wird Bremen bei der Deutschen Meisterschaft der Parkett- und Bodenleger vertreten. „Es ist eine Ehre, Bremen zu vertreten“, so Aaron.

Erster Platz: Max Göhmann (Parkett und Bodenbeläge U. Göhmann Laatzen) zeigte die beste Gesamtleistung und wird das Land Niedersachsen bei den kommenden Wettbewerben repräsentieren. „Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Es ist der Lohn für harte Arbeit und Leidenschaft für mein Handwerk“, erklärte Max.

Blick in die Zukunft

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die Ankündigung der Deutschen Meisterschaft der Parkett- und Bodenleger, die am 15. November 2024 in Stade stattfinden wird. Hier werden die besten Nachwuchshandwerker aus ganz Deutschland gegeneinander antreten, um ihr Können unter Beweis zu stellen. „Die Deutsche Meisterschaft ist eine fantastische Gelegenheit für unsere besten Talente, sich auf nationaler Ebene zu messen und weiterzuentwickeln“, erklärte Fachlehrer und Prüfer Patrick Zimmermann. „Wir laden alle Interessierten herzlich ein, die Veranstaltung zu besuchen und die beeindruckenden Fähigkeiten der Teilnehmer live zu erleben.“

Stimmen aus der Branche

 Während der Veranstaltung teilten viele der Redner ihre Perspektiven und Erfahrungen. Dieter Große betonte: „Unser Handwerk ist mehr als nur ein Beruf, es ist eine Leidenschaft. Es ist schön zu sehen, wie diese jungen Menschen mit Engagement und Talent in die Zukunft blicken.“

Auch die Absolventen kamen zu Wort. „Es war eine großartige Zeit, und ich wünsche uns allen viel Erfolg für unsere zukünftige Karriere“, sagte ein frischgebackener Geselle. „Die Ausbildung hat uns nicht nur handwerkliche Fähigkeiten vermittelt, sondern uns auch gezeigt, wie wichtig Zusammenarbeit it.“

Abschluss und Ausblick

 „Es war eine großartige Zeit, und ich wünsche euch allen viel Erfolg für eure zukünftige Karriere“, sagte Zimmermann zum Schluss.  Die Freisprechungsfeier war nicht nur eine Würdigung der harten Arbeit und des Engagements der Absolventen, sondern auch ein Ausblick auf die vielversprechende Zukunft des Handwerks in Niedersachsen.

Interviews

Von Tischlertraum zu Bodenkunst: Marie Bückmanns Weg zur Parkettlegerin

Marie Bückmann, 19 Jahre, Heerde bei Kirchdorf, Wude Bodenbeläge in Rahden

 

Marie Bückmann, 19 Jahre alt, stammt aus Herder bei Kirchdorf und hat ihre Ausbildung bei Wurde Bodenbeläge in Rahden abgeschlossen. Vor ihrer Ausbildung ging sie zur Realschule. Nach einem Praktikum beim Tischler entschied sie sich, eine andere Richtung einzuschlagen und wurde Bodenlegerin. „Ich wollte immer etwas mit Holz machen,“ fügt sie hinzu.

„Ich habe beim Tischler ein Praktikum gemacht, aber es hat nicht so gut funktioniert. Beim Bodenlegen ging das sofort besser,“ erklärt Marie ihre Entscheidung. Auf die Frage, wie sie ihren Beruf in drei Worten beschreiben würde, antwortete sie: „Gut, das Team ist sehr nett, und es ist spannend!“ Besonders spannend findet sie die verschiedenen Verlegearten. „Am liebsten verlege ich einzelne Platten mit Mustern, die dann im Raum verteilt werden. Es macht besonders viel Spaß wegen der verschiedenen Muster und wie das nachher im Raum aussieht.“ Marie plant, weiterhin im Parkettleger-Handwerk zu bleiben. In Zukunft möchte sie jedoch eine weitere Ausbildung zur Bauzeichnerin machen.

Max Göhmann: Familientradition trifft Zukunftsvision im Parkettleger-Handwerk

Max Göhmann, 21 Jahre, Hannover, Parkett und Bodenbeläge U. Göhmann Laatzen 

Max hat seine Ausbildung im Familienbetrieb Göhmann abgeschlossen.  Aufgewachsen im Familienbetrieb weiß Max, was es heißt, selbstständig zu sein und genau das hat ihn zu seiner Ausbildung geführt: „Es war dann einfach gut mit Schule, über eine konkrete Alternative habe ich mir gar keine Gedanken gemacht.“ Max wusste wohl schon, dass mit seinem Handwerk das Glücklich sein ins Leben einziehen würde. Seinen Beruf beschreibt er in drei Worten: „Oft anstrengend, macht aber Spaß, zukunftssicher.“ Für die Zukunft plant Max, noch ein bis zwei Jahre zu arbeiten und dann seinen Meister zu machen, „um dann später voraussichtlich mal irgendwann die Firma übernehmen zu können.“ Für Max steht heute schon fest:  „…,dass in unserer Firma sehr viel Bürokratisches noch über Papier abläuft. Das zu digitalisieren und damit die Abläufe einfacher zu machen, wäre meine erste Amtshandlung,“ schmunzelt der junge Geselle.

Handwerkskarriere trotz Hindernissen: Wie ein junger Absolvent seinen Weg fand

Finn Röhrkaste, 21 Jahre, Barsinghausen, TEPU Teppichboden Barsinghausen

Wie der Zufall es will – das beschreibt Finn’s Weg zu seinem Beruf wohl ganz gut: „Ich wollte eigentlich Tischler werden, das gestaltete sich Dank Corona etwas schwierig.“ Wie es der Zufall will, wurde auf „heiligem Grün“ dann eine Alternative gefunden, „Mein Vater spiele mit dem Chef von TEPU Fußball und so kam dann eins zum anderen,“ erklärt Finn.

 

Ein Praktikum bei TEPU gefiel ihm so gut, dass er gar nicht anders konnte, als hier seinen Weg einzuschlagen. „Das Praktikum hat mir sehr gut gefallen. Die Dynamik war super, dann habe ich gesagt, dann mache ich doch das.“ Handwerk lag ihm schon immer: „Mein Vater ist im Metallbau tätig und es lag mir einfach schon immer das Praktische zu machen und nicht so der Theoretiker zu sein,“ sagt er. Seinen Beruf beschreibt er in drei Worten: „Kreativ, anspruchsvoll und befriedigend. Man sieht am Ende, was man erreicht hat.“

Für die Zukunft plant er, zunächst als Geselle weiterzuarbeiten. „Mal sehen, ob es eines Tages nochmal Richtung Handwerksmeister geht,“ ließ Finn für sich offen.  

Mit 35 Jahren hofft er, vielleicht schon als Meister zu arbeiten oder eine Position im Büro, wie Bauleitung, innezuhaben.

Von der Schulbank zur Werkbank: Ein Parkettleger erzählt

Raphael Hitzwebel ,19 Jahre aus Stade Scholz Stade.

Auf die Idee Parkettleger zu werden, kam Raphael durch einen Freund seines Vaters. „Ein Praktikum bestätigte meinen ersten Impuls. Die Kollegen waren alle nett und ich wurde gut aufgenommen. Dann habe ich gesagt, ich mache die Lehre.“

Seinen Beruf beschreibt er mit drei Worten: „Zukunftssicher, anstrengend und Spaß.“

Für die Zukunft plant er, bei Scholz zu bleiben. Wenn er sich aussuchen könnte, was er in seinem Betrieb machen dürfte, würde er: „Auf die Großbaustelle fahren und Planken verlegen,“ sagt er geraderaus, denn „das ist am Ende schon beeindruckend, wenn man sieht, was man geschafft hat.“ Für die Zukunft sagt Raphael pragmatisch und entspannt: „Ich würde sagen, es kommt, wie es laufen soll.“

Parkett und Perspektiven: Aaron Albrechts Weg in die Zukunft

Aaron Albrecht, 18 Jahre, Bremerhaven, Sven Heise Bodenverlegung Bremerhaven

 

Aaron erzählt, dass er nicht von Anfang an den Plan hatte, Parkettleger zu werden. „Eigentlich bin ich da so reingerutscht,“ sagt er. Ein empfohlenes Praktikum in einem Ausbildungsbetrieb gefiel ihm sehr gut und überzeugte ihn, in diesem Bereich zu bleiben.  „Von Anfang an war mir klar, dass ich ins Handwerk gehe, weil ich Beschäftigung brauche. Ich brauche Bewegung, immer Beschäftigung. Ich kann nicht auf dem Stuhl sitzen und zuhören, und dafür ist der Beruf gut,“ schmunzelt er.

Seinen Beruf beschreibt er als „anstrengend“ und gleichzeitig positiv, weil „man fit bleibt und die Arbeit sehr abwechslungsreich ist. Wir machen nicht nur Parkettverlegung, sondern auch andere Bodenbeläge. Immer was anderes.“

Für diejenigen, die den Beruf ergreifen möchten, nennt er handwerkliches Geschick, mathematische Kenntnisse und Motivation als wichtige Voraussetzungen. „Ich werde jetzt erstmal normal weiterarbeiten und strebe in ein paar Jahren meinen Meister an.“

Auf die Frage, wie sein Leben mit Mitte 30 aussehen soll, antwortet er eher unbestimmt: „Ich habe keinen konkreten Traum, aber es wäre schön, wenn alles gut läuft.“

Bodenleger-Berufung: Maximilian Riedel's Weg ins Familiengeschäft

Maximilian Riedel, Hechthausen, Meyer Ideen und Wohnen Himmelpforten

 

Und noch ein Betriebsnachfolger findet seinen Weg ins Parkettlegerhandwerk. Maximilian hat schon als Jugendlicher sein „Taschengeld aufgebessert und bei meinem Vater Marco mit angepackt.“ Ganz zur Freude seiner Familie tritt er nun in große Fußstapfen, die er über die Jahre ausfüllen möchte. „Natürlich habe ich, trotz Mitarbeit und Abgucken, das Handwerk mal erleben müssen – hat mir dann immer noch gut gefallen,“ sagt Maximilian und startete dann in seiner Ausbildung durch. „ Mein Beruf ist anstrengend aber macht auch stolz, es ist eine sehr leidenschaftliche Arbeit, bei der man am Ende eine große Belohnung bekommt. Das Gefühl, etwas geschafft und erschaffen zu haben.“  Nach seinem Abschluss plant er, im Familienbetrieb mitzuarbeiten und sich weiterzuentwickeln. Sein Blick in die Zukunft zeigt klar strukturierte Vorstellungen: „Ich würde sagen, mit Mitte 30 wäre es wünschenswert, neben beruflichen Erfolgen auch privat angekommen zu sein – dann mit Frau und Kind!“ Gelassen schaut er sich das selbstgemalte Bild seiner Zukunft in seinem Kopf an und freut sich auf die kommenden Jahre im Betrieb seines Vaters

Holz-Fußball -Projekt

Ein Fußball aus Holz. 1,5 Tonnen schwer, 3,65 Meter Durchmesser

Mit einer Idee 1997 hat alles angefangen und gipfelte 2006 zur Fußball Weltmeisterschaft.

Dieter Große ist von Holzfußbällen so sehr fasziniert, dass er immer mehr von ihnen fabriziert. Mit seinen Kollegen stellt er in Handarbeit Exemplare in fünf verschiedenen Größen von elf bis 35 Zentimeter Durchmesser her und gibt ihnen auf Wunsch alle Vereinsfarben.

 

 

Der Erlös kommt der Kinderkrebshilfe, der Ausbildung deutscher Fußballjugend und der Ausbildung der Handwerks-Jugend im Parkettlegerhandwerk zugute.

 

Rückblick:

Der Parkettlegermeister Dieter Große hat den größten Holzfußball der Welt mit einem Durchmesser von 3,65 Metern geschaffen, der ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Ursprünglich entstand die Idee im Herbst 1997, als Große mit seiner Berufsschulklasse einen Fußball aus Parkettholz-Abfallstücken herstellte. Der erste Ball hatte einen Durchmesser von 17,5 cm und erhielt 2002 Patentschutz. Für die weltgrößte Bodenbelagsmesse Domotex im Herbst 2001 fertigten 25 Junghandwerker in der Berufsschule Stade die Einzelteile des großen Balls an. Der 1,5 Tonnen schwere Ball wurde in Hannover präsentiert und drehte sich auf einem Stahlgestell. Diese Firma habe bei ihrem Neubau extra einen Raum geschaffen, wo sich der Ball „für alle Zeiten drehen soll“. Als Wanderausstellung sollte der Riesen-Fußball als Werbung für die Fußball-WM eingesetzt werden.

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Kreishandwerkerschaft Stade

Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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