Die Glücklich-Macher – Friseure geben dem Selbstbewusstsein einen Kick.

Lena Umland | Friseurmeisterin

„So möchte ich bitte aussehen“ – mit dem Smartphone werden dem Friseur von heute glasklar gezeigt, wie die Haare aussehen sollen. „Meist müssen wir dann schauen, wie wir nah am Wunsch und an der Realität bleiben. Neben Farb- und Schneidetechniken, heißt das in erster Linie kreativ sein, einfühlsam, redegewandt und: „… zuerst haben wir es mit Menschen zu tun, dann mit den Haaren.“, so Lena Umland. Das heißt für die Jungmeisterin: „Priorität hat, den Kunden glücklich zu machen – sein Wohlbefinden zu stärken und in vielen Momenten auch dem Selbstbewusstsein einen Kick geben. Oft sind Emotionen im Spiel, dann heißt es, ein guter Zuhörer zu sein.“, schmunzelt die Jungmeisterin und erzählt von Ihrem Weg in die Handwerksbranche.  

Der Innungsfachbetrieb Umland feiert sein 90-jähriges Jubiläum und die 4. Generation im Betrieb – Hier wird das Motto Familienbetrieb durch und durch gelebt.

Lena ist vom Fach, kennt sich aus, kommt aus einem Unternehmen, das bereits 90 Jahre im Friseurhandwerk ist: „Für mich war immer klar, ich will keine Langeweile in meinem Beruf, ich will gefordert werden. Darüber habe ich lange nachgedacht. Da meine Eltern einen Friseurbetrieb in dritter Generation in Drochtersen führen, kannte ich vieles natürlich schon. Praktika in unterschiedlichen Betrieben und Branchen festigten meine Berufswahl.

Ich bin Lena Umland, 28 Jahre alt, und Friseurmeisterin.

Ich habe 2011 mein Abitur gemacht und im Anschluss meine Friseurausbildung begonnen. Nach meiner Friseurausbildung, die ich bewusst nicht im elterlichen Betrieb gemacht habe, habe ich in ein internationales Friseurunternehmen gewechselt. Nach einer intensiven Weiterbildung stagnierte mein Berufsweg dort. Dann habe ich mich entschlossen, den Friseurmeister in Oldenburg zu machen. Nach dieser Zeit erwarb ich den Titel Bachelor Professional. Seit 2020 bin ich die vierte Generation, die bei Friseur Umland arbeitet, ich lerne immer mehr die Vorzüge eines Traditionsbetriebes kennen.

Beschauliches Dorf oder lieber Großstadtfeeling?

Ich denke beides hat seine Vor- und Nachteile. Für mich stand fest, zu meinen Wurzeln zurückzukehren. Vorteil Familienunternehmen? Man wird als individueller Teil eines tollen Teams wahrgenommen, die Schwächen und Stärken werden gemeinsam beleuchtet und verbessert. Im Großunternehmen bist du eine von vielen.

Ist der Friseur ein Beruf der Zukunft?

Es ist auf jeden Fall ein Beruf, der immer bleiben wird. Und ein Beruf, der immer up-to-date sein muss. Instagram, Facebook, YouTube, TicToc – für Dienstleister, wie uns, Plattformen, die uns direkt zu unseren Kunden bringen. Wer als Friseur mehr möchte, kann sich weiterbilden, Selbstständig machen, weitere Ausbildungen dranhängen – dem Beruf sind keine Grenzen gesetzt.

Wie komme ich an eine Ausbildung ran?

Wer mit dem Gedanken spielt, als Friseur/in zu arbeiten, sollte ein Praktikum machen. Wir haben in diesem Jahr drei neue Azubis, die auch über Praktika in den Beruf gefunden haben. Wer dann überzeugt ist, startet seine Ausbildung und seinen Weg in das Friseurhandwerk.

Braucht es besondere Talente für das Friseurhandwerk?

Ehrgeiz und Eigeninitiative sind zwei Dinge, die wir als Unternehmen erwarten. Alles andere erlernt man in den drei Ausbildungsjahren, da wächst man rein. Wer Lust drauf hat, der schafft es auch!

Erschienen im Stader, Buxtehuder und Altländer Tageblatt Sonderbeilage “Ausbildung 2020/2021”.

epaper.tageblatt.de/ausgabe/5085 am 29.08.2020

Fotos:Friseur Umland!

Kreishandwerkerschaft Stade
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Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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